Klaus Tschira Stiftung

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Klaus Tschira Stiftung
(KTS)
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Rechtsform Gemeinnützige GmbH
Gründung 1995
Gründer Klaus Tschira
Sitz Heidelberg (Villa Bosch)
Zweck Förderung von Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik
Geschäftsführung Lilian Knobel und Rafael Lang[1]
Stiftungskapital 4.091.000.000 Euro (2018)
Website www.klaus-tschira-stiftung.de

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) ist eine deutsche gemeinnützige Organisation mit der Rechtsform gGmbH zur Förderung von MINT-Fächern. Sie wurde 1995 von dem Physiker Klaus Tschira gegründet und bis zu seinem Tod 2015 von diesem geleitet. Die KTS gehört mit einem Eigenkapital von etwa 4 Milliarden Euro zu den größten Stiftungen Deutschlands.[2]

Tätigkeitsbereiche

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Die Organisation will Kindergärten, Bildungs- und Forschungseinrichtungen bei der Erarbeitung und verständlichen bzw. anschaulichen Darstellung von Forschungsergebnissen unterstützen. Ziele sind, bei Menschen im frühen Lebensalter die „Faszination“ für Naturwissenschaften zu wecken, Forschung für die Gesellschaft zu betreiben und Wissenschaft für Laien verständlich darzustellen. Außerdem werden auf Antrag Projekte gefördert. Die Organisation engagiert sich dementsprechend in den drei Hauptbereichen:

  • Bildung
  • Forschung
  • Wissenschaftskommunikation
  • in ausgewählten Fällen Architektur für die Wissenschaft.

Mit dem internationalen Friedenspreis Dresden-Preis honoriert die Organisation besondere Leistungen im Einsatz gegen bewaffnete Konflikte, Gewalt und Eskalationen.

Heidelberg Laureate Forum Foundation

2013 gründete die Klaus Tschira Stiftung die Heidelberg Laureate Forum Foundation (HLFF). Diese richtet das jährlich stattfindende Heidelberg Laureate Forum aus, ein Netzwerktreffen, das die Träger der renommiertesten Auszeichnungen in Mathematik und Informatik mit herausragenden Nachwuchsforschenden dieser Fachgebiete zusammenbringt. Ein weiterer Fokus der HLFF liegt darauf, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Disziplinen Mathematik und Informatik zu lenken, das Interesse daran zu wecken und nachhaltig zu stärken. In ihrer 2017 eröffneten Mathematik-Informatik-Station (MAINS) finden rund ums Jahr Aktivitäten für alle Altersklassen statt.[3][4]

Die KTS will Anstöße zur Förderung der Begeisterung und Neugier Heranwachsender für Naturphänomene geben und nachhaltig für Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik interessieren.

Forscherstation

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Die als Forscherstation bezeichnete Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung soll pädagogische Fach- und Lehrkräfte aus Krippe, Kita und Grundschule für Naturwissenschaften begeistern und befähigen. Die Forscherstation bietet dazu berufsbegleitende Fortbildungen an und stellt geeignete Experimentierideen und praxisbezogene Forschung an.

Explore Science

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Seit 2006 veranstaltet die Organisation jährlich „naturwissenschaftliche Erlebnistage“ im Luisenpark Mannheim (seit 2018 auch in Bremen). Diese sollen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, naturwissenschaftliche Phänomene zu entdecken und bei jungen Menschen das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen wecken und die Vernetzung von wissenschaftlichen Einrichtungen und Schulen fördern.[5]

Jugend präsentiert

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Mit dem Projekt Jugend präsentiert fördert die KTS die Kompetenzen von Schülern bei der Präsentation von Wissen. Training, Wettbewerb und Kommunikation sind die tragenden Säulen des Projektes. Das Projekt stellt von Wissenschaftlern und Lehrern konzipiertes Unterrichtsmaterial zur Verfügung und bildet Lehrkräfte in Seminaren fort. Schüler der 8.–10. Jahrgangsstufe können nach der Vorbereitung im Unterricht am jährlich ausgeschriebenen Schülerwettbewerb teilnehmen.

Jugend präsentiert ging aus dem Jugendsoftwarepreis hervor. Dieser zeichnete von 2001 bis 2011 jährlich Schüler aus, die eine hervorragende Lernsoftware oder Präsentation in digitaler Form entwickelt hatten, um naturwissenschaftliche und mathematische Erkenntnisse anschaulich zu präsentieren. Das Projekt wurde mit der zehnten Vergabe im Januar 2011 beendet.

Ein weiteres Ziel der Arbeit ist es, Forschungsergebnisse zum Nutzen der Gesellschaft anzuwenden. Deshalb fördert die Organisation wissenschaftlichen Nachwuchs, betreibt eigene Forschung und unterstützt Projekte anderer Institutionen.

Heidelberger Institut für Theoretische Studien

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Das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) wurde im Jahr 2010 von Klaus Tschira und der Klaus Tschira Stiftung als private, gemeinnützige Forschungseinrichtung ins Leben gerufen. Das HITS betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik zur Verarbeitung und Strukturierung großer Datenmengen.

Klaus-Tschira-Labor

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Das Klaus-Tschira-Labor für physikalische Altersbestimmung ist ein Bestandteil der Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH (CEZA)[6], das eng mit den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim verbunden ist. Hier werden unter anderem geisteswissenschaftliche Überlegungen zur zeitlichen Einordnung von Kunstwerken mithilfe naturwissenschaftlicher Untersuchungen wie der Radiokohlenstoffdatierung überprüft.

Heidelberg Institute for Geoinformation Technology

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Räumliche Daten für die Gesellschaft: Am HeiGIT sollen Wissen und Technologie aus der Geoinformatik-Grundlagenforschung in die Praxis gelangen. Dazu gehört die Analyse von großen Datenmengen, die zum Beispiel Grundlage für maßgeschneidertes Routing ist, oder die Nutzung von Geodaten in Katastrophenfällen, um etwa nach Erdbeben Rettungsteams zu den Einsatzorten zu lotsen. Die Klaus Tschira Stiftung fördert das 2019 gegründete Institut, das an der Universität Heidelberg angegliedert ist.

Wissenschaftskommunikation

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Um das Verständnis für Naturwissenschaften zu fördern, unterstützt die Organisation Journalisten und Wissenschaftler beim Erlernen kommunikativer Fähigkeiten in diesem Bereich.

KlarText-Preis

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Lok der Baureihe 101 mit Werbung für den Klaus Tschira Preis

Der Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft war das erste operative Projekt. Seit 2017 trägt der Preis den Namen „KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation“. Bei dem Wettbewerb sucht die Organisation junge Wissenschaftler, die eine sehr gute Doktorarbeit geschrieben und Interesse haben, einem nicht-wissenschaftlichen Publikum zu erklären, was sie erforscht haben. Dazu reichen sie einen allgemein verständlichen Artikel in deutscher Sprache ein.

Bewerben können sich alle Wissenschaftler, die im Vorjahr der Ausschreibung in Biologie, Chemie, Informatik, Geowissenschaften, Mathematik, Neurowissenschaften oder Physik eine Doktorarbeit geschrieben haben.

In der Vorauswahl sichten angehende Redakteure der Deutschen Journalistenschule in München die eingereichten Arbeiten und empfehlen zwei Drittel der Texte für die nächste Jury-Runde. Die verbliebenen Artikel gehen anschließend in die fachliche Prüfung. Dazu wird jeder Text von zwei Wissenschaftlern aus dem jeweiligen Fachgebiet gelesen. Ihr Hauptaugenmerk liegt zunächst auf der fachlichen Qualität. Vor allem prüfen sie aber auch, ob es im Beitrag wirklich um die eigene Forschungsleistung geht und nicht etwa allgemeine Prinzipien beschrieben werden.

Zum Ende bleiben einige Dutzend Beiträge übrig, die von der neunköpfigen Sprachjury aus Wissenschaftlern und Journalisten unter die Lupe genommen werden. Diese wählen in jeder der Kategorien die Beiträge aus, die ihnen am preiswürdigsten erscheinen. Sie geben Rankings ab, diskutieren diese in einer mehrstündigen Jurysitzung und küren schließlich die finalen Sieger.

Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation

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Von 2001 bis Dezember 2012 veranstaltete die KTS Kommunikationstrainings für Wissenschaftler unter dem Titel „Sag’s klar“.

2012 gründete die Organisation mit dem Karlsruher Institut für Technologie das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation. Das Institut bildet Wissenschaftler und Studierende für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit fort und soll den Dialog zwischen Wissenschaftlern und Journalisten fördern.

Science Media Center Germany

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2015 hat die Organisation das Science Media Center Germany (SMC) gegründet. Das SMC soll eine vielseitige, kompetente und auch kritische Berichterstattung über Themen mit Wissenschaftsbezug in den Medien fördern, unabhängig von Partikularinteressen. Die gemeinnützige Einrichtung wird von Wissenschaftsjournalisten betrieben. Das Science Media Center Germany ist in Köln verortet und startete sein Produkt- und Dienstleistungsangebot für Journalisten im Frühjahr 2016.[7]

Architektur für die Wissenschaft

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Die Organisation förderte den Bau des Advanced Training Centre für das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie, das Haus der Astronomie, das Mathematikon und das AudimaX in Heidelberg[8], das ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum am Hauptsitz der Europäischen Südsternwarte in Garching bei München und den Veranstaltungssaal „Tschira-Forum“ am Stammgelände der Technischen Universität München.[9]

Einzelnachweise

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  1. Geschäftsführung. In: klaus-tschira-stiftung.de. Abgerufen am 13. März 2020.
  2. Liste der größten gemeinwohlorientierten Stiftungen. In: stiftungen.org. Abgerufen am 13. März 2020.
  3. Heidelberg Laureate Forum Foundation
  4. MAINS
  5. Klaus Tschira Stiftung gGmbH: explore science. Abgerufen am 6. April 2018.
  6. Web site des CEZA
  7. Website Science Media Center Germany (deutsch)
  8. Denis Schnur: Spatenstich für das größte Hörsaalgebäude im Uni-Campus. In: rnz.de. 9. Oktober 2020, abgerufen am 4. März 2021.
  9. Tschira-Forum eröffnet – neuer Veranstaltungssaal im „Thiersch-Turm“ der TU München – Klaus Tschira Stiftung. Abgerufen am 24. Juni 2019.